Braunschweigs Historie im Residenzschloss

Braunschweigs Historie im Residenzschloss
Drei Jahrhunderte unermüdlichen Einsatzes für die Löwenstadt
Direkt in der Innenstadt prangt das Residenzschloss Braunschweig und bietet durch die Verbindung von Historik und Moderne für jeden etwas zu entdecken. Hinter den Mauern finden sich spannende Einblicke in die Vergangenheit, individuelle Geschichten und Umbrüche. Im Schlossmuseum Braunschweig, können eigene Erinnerungen gemacht und vergangene Momente bestaunt werden.
Drei Jahrhunderte mit Höhen und Tiefen
Nachdem der Graue Hof, die Braunschweiger Residenz, 1830 in Flammen aufging, wurde unter der Herrschaft Herzog Wilhelms ein neues Schloss errichtet. Der nach Plänen von Carl Theodor Ottmer gefertigte Bau feierte am 21. März 1841 seine endgültige Fertigstellung. Ein Schlossbrand, ausgelöst durch defekte Heizrohre, zerstörte einige Jahre später am 23. Februar 1865 sowohl den Nordtrakt als auch einen Abschnitt des Hauptflügels und die Quadriga auf dem Mitteltrakt. Ein Wiederaufbau wurde veranlasst, sodass bereits drei Jahre später alle Bereiche wiederhergestellt werden konnten.
Nach der Abdankung des Herzogs im Jahr 1918 wurde das Schloss nicht mehr als Residenz genutzt, sondern u.a. als Spielstätte des Staatstheaters oder als Landessteuerstelle. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss abermals stark beschädigt und wurde1960 komplett abgetragen. Ab 2005 wurde die Braunschweiger Geschichte wieder zum Leben erweckt, indem die Hauptfassade mit über 600 Originalteilen nach alten Plänen und dank historischer Fotos rekonstruiert wurde. Heute liegt hinter der wiedererstandenen Dreiflügelanlage das Shoppingcenter „Schloss-Arkaden“ mit ca. 150 Geschäften und Restaurants – hier ist für jeden was dabei! Das Residenzschloss bietet Literaturliebhabern eine Stadtbibliothek, in der sie nach Belieben stöbern können, während Geschichte und Kultur im Schlossmuseum, Stadtarchiv und im Kulturinstitut erlebt werden kann. Die Quadriga, welche heute die größte Europas mit der Göttin Brunonia als Wagenlenkerin darstellt, ziert das Braunschweiger Schloss und wacht über die Stadt.
Einst steht fest: Das Schloss kann viele Geschichten erzählen!
Geschichte zum Greifen nah
Das Residenzschloss hat idealtypisch eingerichtete Schlossräume mit originalen Möbeln und Gemälden, dabei handelt es sich um das Musikzimmer, das Arbeitszimmer, das Audienzzimmer und den Thronsaal. Die ursprünglichen Räume befanden sich an anderen Orten des Schlosses. Es kann direkt in die Schloss-Atmosphäre eingetaucht werden.
Der Grüne Salon bietet die Kulisse für verschiedene Filmbeiträge zum Schloss, während im Galerie-Flur Stammbäume und Pläne zu den Welfen und Braunschweig zu finden sind.
Der weiße Saal dient temporär als Ort für das „Historische Menü“: An einem großen Tisch können auf Tablets ausgewählte Themen über die Welfen, ihre Feste und den Alltag multimedial an verschiedenen Stationen angesehen werden. Der Saal bietet auch Raum für andere Ausstellungen und Veranstaltungen, beispielsweise Konzerte, wie das Jubiläumskonzert zum 15-jährigen Wiederaufbau des Schlosses im Mai. Das außergewöhnliche Konzert lud Besucher:innen ein, den Klängen eines Braunschweiger Hammerflügels von 1796 zu lauschen.
Die Geschichte des Schlosses ist außerdem in der Kabinettausstellung “Schlossgeschichte – in 15 Objekten” zu erleben. Bis zum 21. August kann in 15 zum Teil ungewöhnlichen und persönlichen Objekten die aufregende Geschichte des Schlosses erlebt werden.
Family first!
Das Schloss legt starken Fokus auf Familien. Am Familiensamstag – an jedem ersten Samstag im Monat – kann gemeinsam mit einer/m Gästeführer/in das Schlossmuseum und das Leben der Familien im Schloss erkundet werden. Zusätzlich dazu bieten Rallyes für die ganze Familie eine tolle Möglichkeit sich spielerisch und mit Köpfchen durch die Geschichte zu forschen.
Zur Zeit befindet sich im Weißen Saal die Familien- und Mitmachausstellung „Liebe Liebe“. Hier werden verschiedene Fragen und Themen rund um die Liebe aufgenommen. Was ist Liebe? Welche Rolle spielen für uns Familie und Freunde? Welche Beziehungen haben wir zu anderen? Und zu uns selbst?
In den Räumen einer aufgebauten Wohnung kann an vielen interaktiven Stationen ausprobiert, gespielt und erkundet werden. Die Ausstellung ist eine Wanderausstellung des UNIKATUM Kindermuseums Leipzig.
Kunsthistorikerin und Leiterin des Schlossmuseums Helga Berendsen: „Museen sind großartige, spannende Orte für alle Altersklassen. Wir sorgen mit Angeboten für Familien, Kinder und Schulklassen dafür, dass auch die Jüngeren das Museum mit Wissen und Spaß verbinden. Natürlich bleibt das Museum mit Spezialführungen, After-Work Veranstaltungen und Konzerten auch für Erwachsene attraktiv.“ Das Team des Schlossmuseums hat sich nicht nur vor Ort weiterentwickelt, sondern auch digital – über die Website, Facebook und Instagram sind aktuelle Ausstellungen, Veranstaltungen und Hintergrundinformationen zu finden, die so den Besuch im Museum abrunden und ergänzen.
Das Schlossmuseum als präsenter Ort in der Innenstadt ist jederzeit gut zu erreichen und trägt einen wichtigen Beitrag zur Stadtgesellschaft bei. Für Jung und Alt wird dieser große Teil der Braunschweiger Stadtgeschichte mit viel Interaktion, Kreativität und Herzblut aufbereitet.
Weitere Informationen sind auf der Homepage unter https://www.schlossmuseum-braunschweig.de sowie auf dem Instagram-Account @schlossmuseum.braunschweig zu finden.