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Basketball Löwen vs. BG Göttingen - 2
Freitag, 28. Februar 2020 - Volkswagen Halle (BS)
Die Basketball Löwen Braunschweig konnten nach der Länderspielpause nicht an ihre zuvor gezeigte gute Leistung bei ratiopharm ulm anknüpfen: Sie unterlagen am Freitagabend im Derby mit 87:91 (41:49) gegen die BG Göttingen, die sich in den vergangenen Wochen in bestechender Form präsentierte. Dabei sahen die 3.616 Zuschauer in der ausverkauften Volkswagen Halle eine erste Halbzeit, in der die Gäste trotz des krankheitsbedingten Ausfalls von Alex Ruoff (grippaler Infekt) einen besseren Spielfluss hatten und wacher waren. Folgerichtig lagen die Löwen, die im Rebound insgesamt unterlegen waren und schlecht aus der Distanz trafen (23 Prozent), zur Halbzeit mit acht Punkten zurück. Nach der Pause investierte die Mannschaft von Pete Strobl mehr in die Defensive und kam im letzten Viertel trotz des bereits ausgeschiedenen Scott Eatherton (5. Foul) bis auf zwei Punkte heran. Daran hatte Karim Jallow maßgeblichen Anteil, der mit 26 Punkten seine Saisonbestleistung zeigte und mitunter sogar auf der Position fünf spielte. Zum Sieg hat es aber nicht gereicht, weil die Göttinger die richtigen Antworten hatten und an der Freiwurflinie die Nerven behielten.
Die Anfangsphase war ausgeglichen, was sieben Führungswechsel in den ersten sieben Minuten belegen. Aber die Göttinger wirkten griffiger und das zeigte sich unter anderem im Reboundverhalten. Sieben Offensiv-Rebounds schnappten sich die Gäste im ersten Viertel, so viele hatten die Löwen nach zehn Minuten insgesamt eingesammelt. „Heute waren wir weder konzentriert, noch konsequent genug“, sagte Pete Strobl, bei dessen Team es auch nicht von der Dreierlinie lief: 0 Prozent Trefferquote standen hier zu Buche. Allerdings waren die Löwen dafür stark aus dem Zweierbereich, wo sie 70 Prozent der Würfe versenkten. Darunter waren auch tolle Highlights – Karim Jallow und Lukas Wank ließen es zwei Mal per Dunk krachen und begeisterten die Zuschauer.
Dennoch ging es mit einem knappen 17:19-Rückstand ins zweite Viertel und hier zogen die Gäste peu à peu davon. Das lag an zwei, drei erfolglosen Löwen-Angriffen und zwei unglücklichen Aktionen von Scott Eatherton, der die Göttinger Kyan Anderson und Elias Lasisi bei zwei Dreierversuchen foulte: Die verwandelten fünf ihrer sechs Freiwürfe zum 20:28 aus Löwensicht. Offensiv fanden die Löwen dann besser ins Spiel, sie trafen in diesem Viertel auch vier Dreier. Allerdings konnten sie die Göttinger zu selten stoppen. Vor allem Adam Waleskowski stellte sie in Korbnähe vor Probleme. Der erfahrene Big Man wurde immer wieder gut in Szene gesetzt und sorgte nach einem Dreier von Tommy Klepeisz (35:41) dafür, dass die Löwen zur Halbzeit wieder mit acht Punkten hinten lagen (41:49).
Der Rückstand wuchs mit Beginn der zweiten Spielhälfte zunächst weiter an, war nach einem Dreier von Anderson erstmals zweistellig (41:53). Aber die Löwen um den starken Karim Jallow spielten jetzt mit höherer defensiver Intensität. Dadurch kassierten sie zwar schnell Fouls, erarbeiteten sich aber auch Stopps. Auf diese Weise kämpften sie sich auf 49:55 heran, fingen sich dann allerdings einen trockenen Göttinger Dreier. Das dritte Viertel ging dennoch mit 18:16 an die Löwen, die Scott Eatherton etwas besser ins Spiel bekamen. Ein Wermutstropfen war allerdings, dass der Center in der 26. Minute bereits sein 4. Foul kassierte. Und das sollte bald weh tun.
Doch zuerst sorgte Scott Eatherton mit einem Dunk und Freiwurf dafür, dass sein Team anfangs des letzten Viertels auf 62:65 an den Göttingern dran war. Nur 20 Sekunden später schied der Löwen-Topscorer mit dem 5. Foul aus. Pete Strobl stellte Karim Jallow daraufhin auf die Center-Position und ließ ihn zusammen mit vier Guards spielen. Mit diesem „small ball“ blieben die Löwen an den Gästen dran, bei denen Center Dylan Osetkowski kurz darauf auch mit dem 5. Foul auf die Bank musste. Und das nutzte Jallow aus. Der Forward war Dreh- und Angelpunkt im Löwenspiel. Er ging voran, zog immer wieder zum Korb und Fouls. Acht Freiwürfe bekam er im letzten Viertel zugesprochen, in dem er insgesamt zwölf Punkte erzielte. Neben Karim Jallow steuerte auch Kapitän Tommy Klepeisz wichtige Zähler bei. Aber das reichte nicht gegen diese guten Göttinger, die sich in den vergangenen Wochen viel Selbstvertrauen erspielt haben und mit entsprechender Selbstsicherheit die richtigen Antworten zur richtigen Zeit fanden. Wie zum Beispiel Kyan Anderson, der 2,5 Minuten vor dem Ende beim Stand von 79:81 eiskalt einen Dreier verwandelte und dann an der Freiwurflinie für die Entscheidung sorgte.
Viertel aus Löwensicht: 17:19, 24:30, 18:16, 28:26;
Fotos: Nicole Redmann