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Basketball Löwen Braunschweig vs. Rockets Erfurt
Sonntag, 28. Januar 2018 - Volkswagen Halle (BS)
Basketball Löwen-Headcoach Frank Menz hatte vor der heutigen Begegnung gegen die Rockets aus Erfurt gesagt, dass sein Team mit einem Sieg gegen den Tabellensiebzehnten einen „Big Point“ in Sachen Ligaverbleib holen kann. Das ist gelungen. Mit 82:68 (34:38) haben die Löwen diese Partie vor 2.862 Zuschauern in der Volkswagen Halle für sich entschieden und damit jetzt vier Siege mehr als die Erfurter auf dem Konto und zugleich den direkten Vergleich gewonnen. Dabei taten sich die Löwen in der ersten Halbzeit noch schwer mit den kämpferischen Gästen und trafen nicht aus der Distanz (0/11 Dreier). Die Rockets hingegen verwandelten 60 Prozent vom Perimeter und lagen dementsprechend auch knapp zur Halbzeit vorne. Doch im dritten Viertel fielen bei den Löwen endlich die Dreier, zudem verteidigten sie stark und zwangen den Gegner immer wieder zu Ballverlusten. Als Ergebnis dessen setzte sich das Menz-Team leicht ab und erspielte sich im letzten Viertel früh eine 12-Punkte-Führung. Zwar konnten die Rockets noch einmal auf drei Zähler verkürzen, allerdings griff dann erneut die gute Defensive, über die sich Eatherton & Co. wieder einen zweistelligen Vorsprung zum Sieg erspielten. Der Löwen-Center avancierte einmal mehr mit 24 Punkten (plus 12 Rebounds) zum Topscorer. DeAndre Lansdowne (18), Dennis Nawrocki (14) und Bazou Koné (12) punkteten ebenfalls zweistellig.
Die Löwen, bei denen Anthony Morse fehlte (Weisheitszahn-Entzündung) und Nemanja Jaramaz seit Dienstag wegen einer Knöchelverletzung keine Trainingseinheit mehr absolviert hatte, suchten Scott Eatherton unter dem Korb und waren dort ebenso erfolgreich wie die Gäste. Das war auch der Weg, den die Löwen beibehielten – denn aus der Distanz ging für sie nichts. Null von fünf Dreierversuchen standen nach dem ersten Viertel in ihrer Statistik, das sehr umkämpft war und mit 14:11 aus Löwensicht endete.
Über eine noch intensivere Verteidigung konnten die Löwen sich im zweiten Spielabschnitt etwas von den Rockets absetzen. Der neben Scott Eatherton in dieser Phase sehr auffällige Bazou Koné blockte einen gegnerischen Wurf, leitete daraus einen Schnellangriff ein, den Thomas Klepeisz zum 22:14 verwandelte. Die Erfurter hatten aber Antworten parat und liefen dort heiß, wo die Löwen kalt blieben: vom Perimeter. Sie trafen in diesem Viertel fünf Dreier und drehten darüber das Spiel. In die Halbzeitpause ging es mit einem Rückstand von 34:38.
In den ersten beiden Vierteln hatten die Löwen in ihrer Dreierstatistik null Treffer bei elf Versuchen stehen. Das sollte sich zurück auf dem Parkett ändern. DeAndre Lansdowne, der in der ersten Hälfte noch etwas glücklos war, eröffnete mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen binnen 90 Sekunden einen kleinen Dreierregen: Insgesamt sechs ihrer Würfe jenseits der 6,75-Meterlinie, darunter auch zwei Dreier des guten Thomas Klepeisz, flogen in diesem Viertel durch die Reuse! Und weil das Menz-Team zudem nur 14 gegnerische Punkte zuließ, ging es mit einer 58:52-Führung in die letzten zehn Minuten.
Auf Punkte des erneut starken Scott Eatherton ließ DeAndre Lansdowne es nach einem Ballgewinn per Dunking krachen. Und als Bazou Koné nach Korbleger plus Freiwurf nachgelegt hatte, lagen die Löwen mit zwölf Punkten vorne (67:55, 32. Minute). Anschließend ging beim Menz-Team fast vier Minuten lang nichts – und in denen kamen die Rockets bis auf 67:64 heran (36. Minute). Aber dann schnappte die Braunschweiger Verteidigung wieder zu. Die Löwen forcierten mehrere Erfurter Ballverluste in Folge und setzten sich im Nu auf 72:64 ab. Und dann waren da noch die Schlussminuten, die Dennis Nawrocki gehörten. Der Löwen-Guard erzielte in den letzten 2,5 Minuten starke neun Punkte und machte damit endgültig den Deckel auf den Sieg.
Viertel im Überblick: 14:11, 20:27, 24:14, 24:16;
Trainerstimmen zum Spiel:
Frank Menz (Basketball Löwen Braunschweig): „Das war ein ganz wichtiges Spiel heute und wir wussten, dass es kein schönes Spiel wird. Wir haben Erfurt die letzten Wochen gut gescoutet. Sie spielen intensiv und haben die Chance, die Klasse zu halten. Wir wussten, dass das hier heute eine große Chance für sie war, gegen uns zu punkten. Meine Spieler haben auch um die Bedeutung des Spiels gewusst, aber wir sind in der zweiten Halbzeit relativ gut mit dem Druck umgegangen. Kompliment vor allem an Dennis Nawrocki, der heute ein wichtiger Faktor in unserem Spiel war, er hat seine Chance genutzt. Wir haben jetzt einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Wir werden jetzt sehen, ob wir uns neue Zwischenziele setzen, wir wollen auf jeden Fall noch mehr Spiele gewinnen.“
Ivan Pavic (Rockets): „Glückwunsch an Frank und seine Mannschaft. Sie haben sich den Sieg verdient, vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit. Wir haben uns insgesamt 19 Turnover erlaubt, auch wenn die teilweise durch die gute Defense der Braunschweiger erzwungen worden sind. Außerdem haben wir in der zweiten Halbzeit 48 Punkte kassiert, das ist viel zu viel, so gewinnst du auswärts in der Bundesliga als Underdog selten ein Spiel. Braunschweig hat es geschafft, mehrere Schlüsselspieler von uns aus dem Spiel zu nehmen, das hat uns extrem weh getan.“
Basketball Löwen Braunschweig: Nawrocki 14, Ebert n.e., Figge n.e., Lansdowne 18 (7 Rebounds, 3 Ballgewinne), Janavicius 2 (4 Assists), Klepeisz 8 (10 Assists), Alte, Jaramaz, Schwartz 4, Koné 12 (6 Rebounds, 3 Ballgewinne), Eatherton 24 (12 Rebounds), Lagerpusch.
Rockets: Obasohan 16 (7 Rebounds, 5 Assists, 5 Ballgewinne), Taylor 4, Schmidt, Wimberg 8, Richter 8, Lesic 16 (8 Rebounds), Obst 8 (4 Assists), Dizdarevic n.e., Stanic 8 (9 Rebounds).
Text: PM
Fotos: Kerstin Lautenbach-Hsu