Die wirklich wichtigen Dinge im Leben
Es ist an der Zeit, sich der wirklich wichtigen Dinge im Leben zu besinnen. Nicht zuletzt das Internet, die weltumspannende Datenautobahn, die keine Ländergrenzen kennt, gehört heutzutage dazu. Hat dieses Medium unseren Alltag doch revolutioniert und sei es nur, weil man sich den Gang zur Pizzeria um die Ecke spart und die Bestellung per Internet aufgibt. In der Zwischenzeit, bis zum Eintreffen des Pizzaboten, kann man sich dann den wirklich wichtigen Dingen widmen.
Wir holen die Welt sprichwörtlich zu uns nach Hause und das mit nur einem simplen internetfähigen Irgendetwas, sei es ein Smartphone, Tablet Computer oder Laptop, da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Vor diesem Hintergrund verlieren die Größen Zeit und Raum an Bedeutung. Mussten wir früher lange auf die ersehnte Antwort von der geliebten Verwandten aus Amerika warten, kamen Weihnachtskarten, sofern sie nicht per Luftpost geschickt wurden, erst in den späten Frühlingsmonaten an, so funktioniert heute der Datentransfer einer E-Mail in sekundenbruchteilen. Schon lange sind die Tage vorbei, wo man den Brockhaus bemühte ein Nachschlagewerk im Buchformat um Wörter und Begriffe des Zeitgeschehens nachzuschlagen. Aus eigener Erfahrung weiß es da jeder Grundschüler besser, sollte er auch noch kleiner als das Bücherregal im Wohnzimmer sein, dass das mit Googel schneller geht. Insofern könnte man sagen, dass heutzutage das Wissen nicht auf der Straße, sondern im Netz liegt.
Zu solchen Innovationen der Neuzeit gehören auch die sozialen Netzwerke ob Studivz, Xing oder Facebook. Wer brüstet sich nicht gerne mit einer dreistelligen Anzahl von Freunden, die er vielleicht irgendwann einmal gesehen oder deren Profil er einfach mal geliked hat wieder so ein neudeutscher Begriff weil es cool aussieht. Jedoch wenn man dann auf eine Party einlädt, kommen sogar die Freunde der Freunde und lassen Chaos, Verwüstung und den ratlosen Gastgeber zurück, der eigentlich nur in kleiner Runde seinen 18. Geburtstag feiern wollte. Wer nicht drin ist out! Und so wird immer mehr Zeit darauf verwendet seine Freizeit vor dem Computer zu verbringen.
Die Erwachsenenwelt bleibt von diesem Trend aber auch nicht verschont. Gerade auf Singels üben
Partnerbörsen eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Die Vorstellung ist aber auch zu schön, dass man sich mittels einiger Auswahlkriterien, die von Anbieter zu Anbieter in ihrer Vielzahl variieren mögen, den passenden Partner zusammenbasteln kann. Handverlesen hat man dann die Wahl zwischen dem echten norddeutschen Urgestein Klaus aus Schleswig Holstein, der auf klassische Musik abfährt, oder der lustigen, bodenständige Elfriede aus Oberbayern. Trotz dieser Partnervermittlung kommt es aber nicht dazu, das sich mehr und mehr Paare finden, der gegenläufige Trend hält an. Vielleicht wäre da die klassisch und überholt geglaubte Methode
der Beziehungsanbahnung zielführender. Setzen Sie doch einfach mal eine Kontaktanzeige in die örtliche Zeitung oder gehen mal wieder in die Disco in ihrer Stadt.
In diesem Sinne, bleiben Sie neugierig !!
Ein Beitrag von Dirk Exner für BS-Live!