Der Sommer naht
Gegensätzlich zu dem Leitspruch meiner liebsten Fernsehserie momentan, naht in dieser Kolumne und in Braunschweig nicht der Winter, sondern der Sommer. Vor uns steht das erste richtig warme Wochenende des Jahres und das will gebührend empfangen werden. Mein Hund Jamie und ich sind eher Wintermenschen. Ich verbrenne, sobald ich nur an Sonne denke und Jamie mit seinem schwarzen Fell fängt beim Gedanken an Sonne an zu hecheln. Wir mögen den Frühling und den Herbst. Winter und Sommer sind eher nichts für uns, aber auch da muss man durch. Unserer Survivaltipps für heiße Sommertage wollen wir heute mit euch teilen.
Zu aller erst ist es enorm wichtig, viel zu trinken. Trinken ist natürlich immer wichtig. Obwohl ich ein Junkie von ungesunden Getränken, wie Limo oder Cola bin, erinnere ich mich selbst regelmäßig daran, Wasser zu trinken. Besonders wenn es heiß ist, sollte der Wasserhaushalt im Körper immer aufgefüllt sein. Um mir mein Wasser schmackhafter zu machen, fülle ich manchmal frische Obststückchen mit in die Flasche. Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren. Das Wasser wird leicht beerig und sieht gesund aus. Außerdem hat man immer Obst dabei. Sehr praktisch. Jamie trinkt immer von sich aus genug. Meistens setzt er dabei die halbe Küche unter Wasser, weil es als Hund sehr schwer ist mit einer großen Zunge ordentlich aus einem Napf zu trinken. Manchmal bekommt er dann auch 1,2 Erdbeeren in das Wasser. Es ist so niedlich anzuschauen, wie er versucht wie aus dem Wasser zu fischen. Ein bisschen wie dieses eine Spiel, das auf Kindergeburtstagen ein Renner war: Äpfel aus einem Wassereimer bekommen nur mit dem Mund. Obwohl mein Hund sich deutlich geschickter anstellt, als die meisten Kinder.
Neben dem Trinken ist natürlich auch Essen wichtig. Essen ist eh immer wichtig, egal zu welcher Jahreszeit. Doch im Sommer schmecken Suppen, Eintöpfe und Aufläufe einfach nicht gut. Stattdessen wird viel Eis gemampft. Für uns Menschen bekommt man Eis im Supermarkt, für den Hund mach ich es selbst. Ein paar Obstsorten zermatschen und in einem kleinen Behälter in den Gefrierschrank tun. Kurze Zeit später kann man es wieder rausholen, vorsichtig aus dem Behälter pulen da mein Hund sonst denken könnte, den kann man auch noch anknabbern und dabei zusehen, wie der Hund sein eigenes Hundeeis genießt. Eine tolle Abkühlung für zwischendurch und wenn ich lieb bin, dann teilt er auch mit mir.
Draußen plagt neben der Sonne, gegen die die höchstwertige Sonnencreme mich schützt, auch noch alles Mögliche an Insekten Mensch und Hund. Wer meint, Mücken stechen nur Menschen, der hat sich getäuscht. Jamie hatte letztes Jahr zwei Mückenstiche im Gesicht und mit angeschwollener Backe kann er den leidenden Hundeblick, der zu einem Nachschlag Eis führt, noch besser. Ich hab mir bereits letzte Woche in Riddagshausen die ersten 25 Mückenstiche abgeholt. Eigentlich finde ich, dass das für einen Sommer reicht, aber mal gucken, was die Mücken dazu sagen. Außer Mücken lauern noch Zecken in den Gebüschen, immer darauf wartend auf uns zu fallen und Vampir zu spielen. Dagegen gibt es ein ganz tolles "Hausmittel": Kokosöl. Vor einem großen Spaziergang durch Felder und Büsche schmiere ich erst den Hund und dann meine Beine mit dem sommerlich duftenden Öl ein und Zecken bleiben uns fern. Die haben nämlich offenbar keinen Geschmack. Blut ist okay, Kokos nicht? Naja, jeder so wie er es mag. Uns kommt das ganz gelegen und Jamie bringt keine blutsaugenden Haustiere mit Heim.
Das allerschönste am Sommer ist doch aber eine Abkühlung im Wasser. Ich bin kein Freibadgänger. Dort ist es mir zu laut, zu voll und viel zu unentspannt. Ich drehe dann lieber eine Runde durch den kühlen Wald und halte meine Füße in den See, während Jamie seine Pfoten abkühlt. Da wir beide jetzt nicht so wahnsinnig begeisterte oder begabte Schwimmer sind, reicht uns das. Dieses Labrador-Gen wurde an Jamie vorbeigereicht. Er planscht gerne, wo er stehen kann, aber auf Schwimmen hat er keinen Bock. Passt mir ganz gut, ich nämlich auch nicht.
Nach einem anstrengenden Sommertag voller Eis, vielen Getränken und Waldspaziergängen ist man froh abends Zuhause auf dem Sofa zu liegen. Könnte man meinen. In unserer Dachgeschosswohnung entstehen über den Tag weit über 30 Grad, sodass unser Lieblingsplatz im Sommer nicht das Sofa ist, sondern der Flur. Auf den kühlen Fliesen, kann man wunderbar entspannen und mein Hund findet es ganz großartig dort nicht alleine rumliegen zu müssen. Ich kann es wirklich jedem absolut empfehlen es mal auszuprobieren. Mein Hund hat es mir vorgemacht und der hat immer Recht und im Sommer ganz besonders.
Text: Annika Schwedhelm